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Ulrike Urban
Tel.: 4365
10. Dez. 2023
Wir schreiben den Tag 10 des Monats. Leider ist es schon der Dezember, ein Monat, der so aber auch gar nichts mit dem Martin zu tun hat. Es ist der Weihnachtsmonat und daher wird es Zeit, alles nachzuholen, was im November ausgefallen ist.
Der Lemmier Kulturkreis hatte sich aus aktuellem Anlass vorgenommen, das umstrittene Reformationsfenster anzusehen, das Markus Lüpertz für dir Marktkirche in Hannover geschaffen hatte. Auch um dessen Aussagekraft zu ergründen.
Als die Gruppe nach einer halbstündigen Bahnfahrt und einem sich anschließendem Fußmarsch das Gotteshaus betrat, präsentierte sich das 13 Meter hohe Fenster in seiner farbenreichen und spannungsgeladenen Formensprache. Sie lässt ein neues Lutherbild entstehen, welches das Vermächtnis der Reformation und ihres geistigen Vaters nach über 500 Jahren in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Markus Lüpertz: „Die Betrachter sollen die Erhabenheit eines Glaubensfensters empfinden können, und, dass hinter diesem strahlenden Licht die Engel und dahinter vielleicht Gott wohnt.“
Das Fenster hatte in Vorfeld zu heftigen Diskussionen geführt. Ursprünglich vom Altkanzler Gerhard Schröder initiiert und gestiftet, von der den Erben des Architekten Dieter Oesterlen, der die Ruine der hannoverschen Marktkirche gesichert hatte, um die Voraussetzungen für den Wiederaufbau zu schaffen. Hinzu kam ein tiefgreifender Dissens unter den Kirchenvorstandsmitgliedern, die vor allem durch die Darstellung des Bildes ausgelöst wurden. Nach einem mühsamen Prozess wurde nun das Fenster eingebaut und gesegnet.
Alle Teilnehmer der Gruppe hatten als Vorbereitung der Exkursion verschiedene Aufsätze und Stellungnahmen sowohl aus bischöflichem und priesterlichem Munde als auch von kirchengeschichtlichen Hochschullehrern erhalten. Darin wurden zumeist die fünf Fliegen in dem Bild erwähnt, da diese doch ein Symbol für „Das Böse“ und“ Die Vergänglichkeit“ zum Ausdruck bringen sollten.
Krippenausstellung
Beim Betreten der Kirche stellte sich heraus, dass der Besichtigungstermin doch gut gewählt war. Findet doch im Dezember in der Marktkirche eine Krippenausstellung statt, was für alle ein zusätzlicher Benefit war.
… und noch ein Martin, der Geschichte schrieb.
St. Martin von Tours! Jedes Kind kennt ihn und weiß um seine Verdienste. Grund genug für den Kulturkreis, seinen Wohltaten nachzuspüren und sich der Legende entsprechend, die Nähe zu Gänsen zu suchen. Nun wollte man sich aber nicht wie das große Vorbild in einem Stall verstecken. Vielmehr sollte der inzwischen traditionellen Martinsgans gehuldigt werden. Und wo geht das besser, als in einem slawisch geprägten Wirtshaus. Die Glocken der Innenstadtkirchen mahnten zum Aufbruch in Richtung Prager Hof, wo noch fruchtbare Gespräche über die starken Eindrücke der zuvor besichtigten Kunstwerke stattfanden.
usw. usf. Eigentlich wollen wir aber auch wissen, was Ihr selbst, die Kinder und Jugendlichen von Lemmie, für Ideen und Wünsche habt, was Ihr gern zusammen machen wollt. Also her mit dem Zettel – oder kontaktiert uns sonst irgendwie: wir freuen uns drauf.
Übrigens: Alles, was kommt, soll bezahlbar oder sogar umsonst sein …!