Lemmie2020 
  Für unser Dorf  

AG Tempo 30

Kontakte: Jan Leven, Dr. Peter Urban

2020 hat die Arbeitsgruppe "Tempo 30" von Lemmie 2020 eine umfangreiche Begründung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Deisterstraße ausgearbeitet. Diese wurde zusammen mit einem Bürgerantrag für die Einrichtung von Tempo 30 an die Region gegeben.

Ein Zwischenstand:

Das Thema der Verkehrsberuhigung auf unserer Haupt-Durchgangsstraße bleibt weiterhin aktuell und dringend. Nach wie vor scheint eine Tempo-Reduktion von einer großen Mehrheit im Ort gewünscht zu sein.
Auf bundespolitischer Ebene wurde kürzlich das neue Straßenverkehrsgesetz von der Bundesregierung beschlossen. 
Für einen Moment keimte vielerorts die Hoffnung auf, dass Kommunen künftig mehr Entscheidungsfreiheit erhalten könnten – für uns hieße das: mehr Gestaltungsspielraum für die Untere Verkehrsbehörde in Gehrden bei der Regelung des Straßenverkehrs vor Ort.

Nicht gerade uninteressant ist vor diesem Hintergrund allerdings die Beobachtung daß Döteberg und Harenberg durchaus bereits „Tempo 30“ auf ihrer Landesstraße L 390 haben.  Warum das dort geht, auf unserer L 391 aber nicht möglich sein soll, müßte dann jetzt in einem nächsten Schritt eruiert werden.

Eine weitere offene Frage betrifft den Antrag des Gehrdener Stadtrats zur Einrichtung von Tempo 30 für die Ortsdurchfahrt Lemmie, der bereits am 29. Juni 2022 mit großer Mehrheit  beschlossen wurde.


Aktuelles:

Dieser Artikel erschien zunächst in der Calenberger Zeitung vom 19.06.2025 und wurde im Burgbergblick am 28.06.2025 veröffentlicht.

Nachdem sich die zentrale Aussage in der Presse – nämlich dass „Tempo 30“ für die Deisterstraße von der Region Hannover abgelehnt worden sei – als falsch herausgestellt hatte, hat sich der Lemmier Verkehrstisch erneut und intensiv mit der Thematik befasst.
Hier dokumentieren wir alle Schreiben des Verkehrstisches, die im Juli 2025 per E-Mail an die Untere Verkehrsbehörde der Region Hannover übermittelt wurden.
Wir sind der Auffassung, dass das Thema damit zunächst erschöpfend behandelt ist. Nun bleibt abzuwarten, wie die zuständigen Stellen entscheiden werden.

Schreiben an die Untere Verkehrsbehörde herunterladen





Worum geht es:

2020 hat die Arbeitsgruppe "Tempo 30" von Lemmie 2020 eine umfangreiche Begründung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Deisterstraße ausgearbeitet. Diese wurde zusammen mit einem Bürgerantrag für die Einrichtung von Tempo 30 an die Region gegeben. Bis heute liegt der Antrag dort zur Entscheidung. Die Antwort hat sich extrem verzögert, weil es sich bei der Deisterstraße um eine Landesstraße handelt und hierfür Stellungnahmen des Landes Niedersachsen eingeholt werden müssen. Der Ortsrat hat in seiner Sitzung am 24. Februar 2022 das Thema besprochen und will ebenfalls Tempo 30 auf der gesamten Länge der Deisterstraße ermöglichen.

Hier das Fazit aus der Ausarbeitung die auf der rechten Seite heruntergeladen werden kann:

"III. Fazit
Kurz zusammengefasst ergeben sich daher folgende Eckpunkte:
Es gibt auf einer Strecke von gerade einmal 546 Metern diverse, teils voneinander unabhängige, erkannte und unbestrittene Gefahrenpunkte:

  • Zu hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten und extreme Höchstgeschwindigkeiten
  • Geringe Fahrbahnbreite
  • Schlechte und geringe Sichtachsen
  • Schlechte Fahrbahnverhältnisse
  • Gefälle
  • Kurvenverläufe
  • Kindergarten im unmittelbaren Bereich
  • Feuerwehrausfahrt aus Allgemeinem Wohngebiet
  • Hoher Querungsbedarf von Fußgängern, Kindern und Reitern, auch außerhalb der Behelfsampel
  • Schlechte Möglichkeit der Anwohner, sich in den fließenden Verkehr aus den Einfahrten einzuordnen
  • Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern bei gemeinsamer Nutzung des Fußweges

Dem gegenüber stehen diverse Zugewinne

  • starke Reduzierung der Anhaltewege und damit hoher Sicherheitsgewinn
  • objektiv, wie insbesondere subjektiv, hohe Reduzierung des Lärmpegels
  • bessere Möglichkeit der Fahrbahnquerung zwischen „Unter- und Oberdorf“, damit ein weiteres Zusammenwachsen der dörflichen Struktur
  • Emissionsverminderung


Die Aufwände sind dagegen überschaubar

  • die benötigte „Mehrzeit“ für eine „komplette“ Ortsdurchfahrt beträgt bei Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gerade einmal 26 Sekunden. Dieses ist vor dem Hintergrund des Sicherheitsgewinns und der Belastungsreduzierung durch Lärm und Abgase absolut verhältnismäßig und hemmt den Verkehrsfluss, auch auf einer bedeutenden Landesstraße, nur marginal.
  • Es ist zu vermuten, dass ca. 4 zusätzliche Verkehrsschilder installiert werden müssten, welches mit einem finanziellen Aufwand von geschätzt ein paar Hundert Euro verbunden wäre
  • Insofern daher in § 45 Abs. 9 S.3 STVO für Teilbereiche, außerhalb des unmittelbaren Bereiches der Kindertagesstätte auch zur Anwendung kommen würde, so ist die Beschränkung des fließenden Verkehrs auf eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 aufgrund der vielfältigen besonderen örtlichen Verhältnisse anzuordnen.
  • Die Anordnung gemäß § 45 Abs. 9 StVO dient nicht (nur) der Beseitigung von Unfallschwerpunkten, sondern (auch) der Verkehrssicherheit allgemein und kann ihren Zweck erfüllen, wenn - wie hier - ein Schutzbedürfnis insbesondere der schwächeren Verkehrsteilnehmer, sowie der Wohnbevölkerung besteht.

Die Schutzinteressen der Wohnbevölkerung für Leib, Leben und Wohnqualität übersteigen eine Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs von maximal 26 Sekunden bei einer „vollen“ Ortsdurchfahrt erheblich.

Die Markierungen der Gefahrenpunkte an der Deisterstraße in dieser Übersicht werden in der unten zum Download beigefügten Ausarbeitung detailliert erklärt.

Dies ist die Begründung zum Antrag auf Tempo 30, den der Verein im November 2020 bei der Region eingereicht hat
Ausarbeitung Lemmie Tempo 30 30-10-2020 v2.pdf (2.3MB)
Dies ist die Begründung zum Antrag auf Tempo 30, den der Verein im November 2020 bei der Region eingereicht hat
Ausarbeitung Lemmie Tempo 30 30-10-2020 v2.pdf (2.3MB)


Bereits eingeführt wurde Tempo 30 auf einer Teilstrecke von der Ecke Deisterstraße/An der Kapelle bis zur Ecke Deisterstraße/Alte Bahnhofstraße. Dies allerdings nur halbseitig. Und dazu noch auf einer so kurzen Strecke, dass die allermeisten Verkehrsteilnehmer dies nicht einmal registrieren oder bewusst ignorieren.

Ebenfalls angedacht war im Rahmen eines Regionsprojekts auch Tempo 30 für die Ortsdurchfahrt von Gehrden nach Sorsum. Das Regionsprojekt wurde jedoch wegen einer überwältigenden Zahl von Anträgen eingefroren.

Rechts sind die verschiedenen Initiativen noch einmal dargestellt.